14.10.2025

shimmering lights

Nach Resonance Therapy, der ersten multimedialen Installation in Maria Eich, in der das Licht vor allem als visuelles Medium eingesetzt wurde, steht es nun selbst im Mittelpunkt.

Nach Resonance Therapy, der ersten multimedialen Installation in Maria Eich, in der das Licht vor allem als visuelles Medium eingesetzt wurde, steht es nun selbst im Mittelpunkt.

Shimmering Lights – erneut geschaffen vom Würzburger Kirchenmusiker Hans-Bernhard Ruß und Br. Carsten Meister OSA – widmet sich dem Licht als Ursprung und Phänomen: seiner Geburt in der Sonne, seiner Reise durch den Raum, seiner Rolle in der Entstehung des Lebens, seiner technischen Erforschung und Gestaltung sowie seiner Bedeutung als Symbol des Erkennens, des Göttlichen und der Hoffnung.

Licht steht seit jeher für die Gegenwart Gottes – für das Leuchten, das selbst in der Dunkelheit nicht verlischt. Es ist Zeichen der Hoffnung und Sinnbild des Göttlichen. Im Heiligen Jahr 2025, das Papst Franziskus unter das Motto „Pilger der Hoffnung“ gestellt hat, greift Maria Eich als Jubiläumskirche dieses Thema auf: Menschen werden zu Pilgern des Lichts. In ihrem Suchen und Gehen entsteht das, was sie suchen – sie bringen Licht hervor, indem sie sich füreinander öffnen, indem sie selbst zu Licht werden.

Wie das Kerzenlicht seit Jahrhunderten für die Gegenwart Gottes steht, so greift Shimmering Lights dieses uralte Symbol mit den Mitteln der Gegenwart auf. Der Laser ersetzt nicht das Licht der Kerze, sondern führt seine Bedeutung weiter – in neuer Form und Sprache. Sein Strahl steht für dieselbe Sehnsucht, Dunkelheit zu verwandeln und das Unsichtbare sichtbar zu machen. So verbindet die Installation die spirituelle Tiefe des alten Symbols mit der Präzision moderner Technik – als Ausdruck einer zeitlosen Hoffnung, die im Licht Gestalt annimmt.

Laser, Klang und Raum verschmelzen zu einer poetischen Erfahrung. Linien aus Licht durchmessen den Kirchenraum, tanzen auf Wänden und im Nebel, breiten sich in feinen Reflexionen aus und verwandeln den Ort in ein schwebendes Geflecht aus Energie und Farbe.

Die Musik, eigens für die Installation komponiert, bewegt sich im Spannungsfeld elektronischer Ambient-Klänge. Zwischen schwebenden Flächen und rhythmischen, beatgetragenen Passagen entfaltet sie eine lebendige Dynamik – mal meditativ und still, mal pulsierend und energetisch. Über ein Surroundsystem wandern die Klänge durch den Raum, umhüllen das Publikum, reagieren auf das Licht und verschmelzen mit ihm zu einer gemeinsamen Bewegung. Licht und Ton antworten einander, durchdringen sich, werden zu einem Zustand reiner Präsenz – ein Wechselspiel aus Präzision und Poesie.

Shimmering Lights ist keine Erzählung, sondern ein Moment des Eintauchens. Eine Einladung, Licht und Klang nicht nur zu betrachten, sondern zu erleben – als Schwingung, als Resonanz, als leuchtende Gegenwart.

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